Vielleicht ging es dir auch so wie mir. In diesem nassen Sommer war es fast unmöglich, ein trockenes, sonniges Zeitfenster zu finden, um Kräuter zu sammeln. Viele Pflanzen sind von Pilzen befallen, haben wenig Aroma oder sehen sonst alles andere als vital aus.
Es gibt aber durchaus auch Profiteure wie der Wasserhanf. Der Wasserhanf oder Wasserdost Eupatorium cannabinum ist, wenn es ihm gefällt, eine stattliche Pflanze. Seine Blüten erinnern etwas an Dostblüten, rosa, violett und unscheinbar. Die Blätter erinnern ein wenig an Hanfblätter, allerdings sind sie nur dreifedrig.
Mit seiner Grösse zeigt er uns, wie stark und wirksam er ist. Ich esse immer mal wieder beim Vorbeigehen ein Blatt, es schmeckt sehr bitter und stark. Ursprünglich kommt der Wasserhanf aus Nordamerika, dort ist er seit Jahrhunderten eine bewährte Heilpflanze der Ureinwohner. Er wird zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und zur Stärkung der Immunabwehr eingesetzt. Als Tee ist er fast ungeniessbar bitter, daher eignet er sich zur Einnahme als Tinktur - oder eben frisch, immer mal wieder ein Blatt beim vorbeigehen!
Tinktur herstellen
Den oberen Teil der Pflanze, Blüten mit Stängel und Blättern bei Sonnenschein ernten.
Auf einem Tuch ein paar Stunden antrocknen lassen, so können kleine Tierchen noch flüchten.
Blüten und Blätter vom Stängel zupfen und klein schneiden
Locker in ein Schraubglas füllen und mit Obstler, Wodka oder Korn aufgiessen, bis das Kraut bedeckt ist ( Alkoholgehalt ca. 40% ).
Das Glas für 3 - 6 Wochen an einen dunklen Ort stellen und immer mal wieder leicht schütteln.
Dann abseihen und in einem dunklen Tropffläschchen aufbewahren.
Wunderbare, stattliche Pflanze - aber wirklich bitter😯