....ja, du hast richtig gelesen, der Duft von Tanne schmeichelt nicht nur der Nase, sondern schmeckt auch fein im Gaumen. Im letzten Jahr habe ich euch mein Tannensalz-Rezept vorgestellt, dieses Jahr kochen wir eine feine Suppe.
Die wundersamen Raunächte sind vorbei und zu "Dreikönig" wird nicht nur das neue Jahr wieder ins Rolleng gebracht - für die meisten ist es nun wirklich höchste Zeit, sich vom Weihnachtsbaum zu verabschieden. In unserer Gegend werden sie von den "Funkabuaba" eingesammelt und zu grossen Funken aufgebaut, um am "Funkasunntig", zu Beginn der Fastenzeit, mit den Feuern den Winter zu vertreiben. Wenn du aber einen Bio-Baum aus dem nahen Wald in der Stube hattest, kannst du seine Nadeln auch zu Gesundem und Feinem weiterverarbeiten. Tannenkriesmehl (gemahlene Tannennadeln) wurde von unseren Vorfahren zum Strecken des Getreidemehls verwendet. Es schmeckt nicht nur wunderbar waldig, sondern ist auch super gesund. Tannennadeln enthalten u.A. viele Harze, ätherisches Öl, Vitamin C, Flavonoide, Chlorophyll, Bitterstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Du kannst natürlich auch frisch gesammelte Nadeln von Weisstanne, Fichte oder Kiefer verkochen. Aber aufgepasst, wenn du frische Nadeln sammelst, musst du dir zu 100% sicher sein, dass keine Eibe dabei ist. Eibe ist sehr giftig und eine Verwechslung wäre fatal!
"Tannakres-Soppa"
Zutaten
200 g Kartoffeln
1 mittelgrosse Zwiebeln
etwas Öl oder Butter
1/2 TL Fichtenharz
1 Schuss Weisswein
700 ml Gemüsebrühe
1/2 Tasse Tannakres-Mehl
2 dl Rahm
zum Abschmecken: Salz und Pfeffer, milder Weissweinessig und Tannaschösslesirup
So wird es gemacht
Kartoffeln und Zwiebeln schälen und kleinschneiden
Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Kartoffeln darin andünsten
Fichtenharz dazugeben und alles weiter dünsten, bis sich das Harz aufgelöst hat
Mit Weisswein ablöschen und mit Gemüsebrühe aufgiessen
ca. 15 Minuten köcheln lassen
Tannakres-Mehl dazugeben und weiter köcheln, bis die Kartoffeln weich sind
Rahm dazugeben und die Suppe fein pürieren, evtl. noch etwas Wasser nachgiessen
Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Weissweinessig und Tannaschösslesirup abschmecken
Essig und Sirup runden den bitteren, herben Geschmack ab. Wenn du Kinder am Tisch hast, oder dir das kräftige, bittere Aroma zu stark ist, verwende nur die Hälfte des Harzes.
Um das Tannenmehl herzustellen, zupfe die Tannennadeln vom Zweig und mahle sie in einem Cutter oder in der Kaffeemühle. Wenn die Nadeln schon trocken sind, bekommst du ein besonders feines Mehl.
Ich wünsche dir ein waldiges Geschmackserlebnis und gutes Gelingen!
Herzlichst Tania
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